Friedensbotschafter und Friedensbotschafterinnen machen sich von Rattey aus auf den Weg,
49 gläserne Gestalten, transparent und zerbrechlich wie der Frieden.

Sie tragen die Farben von Himmel und Erde, Freiheit und Aufbruch, blau und rot. Sie sind nicht uniform. Sie sind nicht starr, gemeinsam sind sie in Bewegung. Ihr Haupt ist gekrönt mit Gold, Ausdruck von Licht, Herrlichkeit und unerschütterlichem Streben.

Sie schauen auf, haben gemeinsam eine Richtung im Blick, ihre Sinne suchen Fantasie und Ideen, Herzschlag und Stimme für den Frieden.

Bewusst hat Werner Kothe die Zahl 49 gewählt. In ihrer Symbolik potenziert sie die Vollendung, Alle Kulturen und Religionen haben eine Vision eines vollkommenen Friedens.

Im hebräischen Zahlenalphabet steht 49 für das Wort „Maß“. Woran lässt sich Frieden messen?

Nach einer ersten Idee seines Freundes Karsten Förster schuf Werner Kothe diese Skulptur für den Schmiedegarten.

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Vision

Susanne Brandt

Die Landschaft – so leise

als ginge der Frieden spazieren

mit Aussicht ins Freie

und Sinn für Holunderduft.

Doch wer ihn begleitet,

dem wird er Geschichten erzählen.

Und plötzlich scheint vieles verletzlich:

das Wachsen und Blühen,

die Felder, die Bäume, die Luft.


Am Wegrand: Gestalten 

mit Himmel und Glut in den Kleidern.

Das Gold auf den Köpfen

spielt sanft mit dem Sonnenlicht.

In allem Bewegung,

auch wenn sie den Platz nicht verlassen.

Sie sind im Gespräch mit der Erde,

sind Teil der Verwandlung,

gefährdet – und fürchten sich nicht.


Was ist ihr Geheimnis?

Ich schaue und lausche und staune:

Hier zählt nicht das Siegen,

hier wirkt, was zusammenhält.

Sie sind wie durchflossen

von allem, was gut ist zum Leben,

sind aufmerksam, mutig, verbunden,

sind Boten des Friedens.

So bleibt die Vision in der Welt.